Programm
09:00 Uhr Ankommen und Öffnung des Tagungsbüros
09:30 Uhr Begrüßung und Grußworte
Karen Heußner
stellvertretende Landrätin Landratsamt Würzburg
Thomas Keller
Leiter des Referates Radikalisierungsprävention
Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales
09:45 Uhr Vortrag und Diskussion
Extremismus in Bayern – Zur aktuellen Lage
Julia Beinder
Bayerische Informationsstelle gegen Extremismus (BIGE)
10:45 Uhr Vortrag und Diskussion
Schule als Spiegel gesellschaftlicher Konflikte:
Hintergründe, Akteur*innen, Dynamiken und Strategien
Prof. Dr. Michael Kiefer
Universität Osnabrück
11:45 Uhr Vorstellung: Mobiler Präventionsparcours Radikalisierung
Jürgen Schwab
Interkommunales Präventionsnetzwerk Radikalisierung Würzburg
12:30 Uhr Mittagspause und Netzwerken
13:30 Uhr Grußwort
Dr. Hülya Düber
Leiterin des Jugend-, Familien– und Sozialreferates Stadt Würzburg
13:45 Uhr Konfliktfelder
Der Nahostkonflikt
Sebastian Oschwald, Mustafa Ayanoğlu
ufuq.de-Fachstelle in Bayern
Jugendliche im Fokus von Rechtsextremisten
Julia Beinder
Bayerische Informationsstelle gegen Extremismus (BIGE)
Konfliktfeld Russland-Ukraine-Krieg
Anton Livshits
Amadeu-Antonio-Stiftung
Zwischen „Heimatschutz“ und „Klimalüge“ Natur- und Umweltschutzbewegungen von rechts
Constanze Borckmann
Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus in Bayern
16:15 Uhr Blitzlichter auf die Konfliktfelder
17:00 Uhr Ende des Fachtages
Vortrag und Diskussion
Extremismus in Bayern – Zur aktuellen Lage
Julia Beinder, Bayerische Informationsstelle gegen Extremismus (BIGE)
Die BIGE – die Bayerische Informationsstelle gegen Extremismus, ist die zentrale Präventions- und Informationsstelle der Bayerischen Staatsregierung für die meisten Phänomenbereiche des politischen Extremismus. Im Vortrag steht der Phänomenbereich des Rechtsextremismus im Vordergrund. Hat sich die Ideologie im Laufe der Zeit verändert? Welche Gefahren gehen von ihr aus? Wie instrumentalisieren Rechtsextremisten aktuelle Krisen? Welche Rolle spielt dabei das Internet? Und vor allem:
Was kann man dagegen als Einzelner tun? Auf diese Themen versuchen wir einzugehen, indem wir die aktuelle extremistische Lage in Bayern darstellen und an Beispielen aufzeigen, wie sowohl in der analogen als auch in der digitalen Welt verschiedenste Themen durch Rechtsextremisten aufgegriffen werden, um für ihre eigentlichen Ziele zu werben.
Konfliktfelder:
Der Nahostkonflikt
Sebastian Oschwald, Mustafa Ayanoğlu, ufuq.de-Fachstelle in Bayern
In diesem Seminar setzen wir uns schwerpunktmäßig mit dem „Nahostkonflikt“ auseinander. Hierzu werfen wir einen Blick auf wichtige historische Eckdaten des Konfliktes und beschäftigen uns mit Definitionen von Antisemitismus. Zudem befassen sich die Teilnehmer:innen mit dem Phänomen und entwickeln Lösungsstrategien für den pädagogischen Alltag. Ziel des Seminars ist es, Teilnehmer:innen für Erfahrungen von Antisemitismus und antimuslimischem Rassismus zu sensibilisieren und die eigenen (pädagogischen) Handlungskompetenzen zu bestärken.
Jugendliche im Fokus von Rechtsextremisten
Julia Beinder, Bayerische Informationsstelle gegen Extremismus (BIGE)
Die BIGE bietet im Rahmen der Schul-/Jugendprävention sowohl Workshops für Schülerinnen und Schüler, aber auch Fortbildungen für Lehrkräfte (SchiLF) an.
Im Workshop stellt die BIGE ihre kostenfreien Angebote in der Schulprävention vor und gibt Einblicke in den beliebten Schülerworkshop „Jugendliche im Fokus von Rechtsextremisten“. Nach Klärung der Grundlagen, was Extremismus ist und welche Aufgaben dabei Polizei und Verfassungsschutz erfüllen, werden verschiedene Ködermethoden von Rechtsextremisten aufgezeigt. Insbesondere geht es um die Sensibilisierung, wie subtil der erste Kontakt ablaufen kann und wie unscheinbar im Alltag – z.B. in Social Media – Rassismus und rechtsextreme Hetze verbreitet werden. Anhand von Beispielen rechtsextremer Symbole/Kleidung, rechtem „Humor“ und Memes wird die menschenverachtende Ideologie entschlüsselt und auf die Strafbarkeit solcher Posts eingegangen. Die einzelnen Themenbereiche werden dabei interaktiv mit aktivierenden Unterrichtselementen erarbeitet, um einen intensiven Meinungsaustausch zu ermöglichen.
Konfliktfeld Russland-Ukraine-Krieg
Anton Livshits, Amadeu-Antonio-Stiftung
Russlands Krieg gegen die Ukraine liefert hierzulande Potenzial für Konflikte, die ihren Weg auch in das schulische Umfeld finden: Menschen aus der Ukraine flüchten hier her, bei anderen Mitgliedern unserer Gesellschaft mit postsowjetischem Migrationshintergrund erhöht der Krieg den Druck zur Identifikation mit einer der Kriegsparteien. Hinzu kamen vor allem in den ersten Monaten Meldungen über Anfeindungen gegenüber Russischsprachigen. Die tatsächlichen Fälle sind jedoch nicht immer von kremlnahen Desinformationen unterscheidbar, die einen Keil zwischen Menschen mit Russland-Bezug sowie Ukrainer*innen und der deutschen Mehrheitsgesellschaft treiben wollen. Prorussische Ereignisdeutungen und Verschwörungsideologien zirkulieren außerdem auf Deutsch und verfangen sich insbesondere bei der radikalen Rechten.
Anhand der Spannungslinien Migration und antislawische Diskriminierung sowie russischer Angriffskrieg und kremlnahe Propaganda möchte Anton Livshits in diesem Workshop Konflikthintergründe beleuchten aber auch den Raum geben, über Fallbeispiele aus der Praxis ins Gespräch zu kommen und gemeinsam nach Handlungsmöglichkeiten zu suchen.
Als Analyst für die Amadeu Antonio Stiftung beschäftigt sich Anton Livshits mit den Auswirkungen russischer Propaganda in Deutschland. Er ist Kulturwissenschaftler und befasste sich auch als Journalist mit dem russischen Angriffskrieg.
Zwischen „Heimatschutz“ und „Klimalüge“
– Natur- und Umweltschutzbewegungen von rechts
Constanze Borckmann, Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus in Bayern
Die Leugnung des menschengemachten Klimawandels gehört zu den zentralen Standpunkten der extremen Rechten. Gleichzeitig engagieren sich rechtsextreme Gruppierungen und Einzelpersonen im Natur- und Umweltschutz. Was zunächst wie ein Widerspruch klingt, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als Strategie. Denn rechter Natur- und Umweltschutz ist stets verknüpft mit rassistischen, verschwörerischen und völkischen Ideen. Welche Ideen das sind, welche Gruppen dahinterstehen und wie gerade Jugendliche und junge Erwachsene angesprochen werden sollen, ist Teil des Workshops.
Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus in Bayern bietet kostenlose und aufsuchende Unterstützung bei Vorfällen mit extrem rechtem Hintergrund. Darüber hinaus werden lokale Netzwerke unterstützt und einzelne zivilgesellschaftliche Initiativen sowie Bündnissen im Regierungsbezirk vernetzt. Einen weiteren Arbeitsschwerpunkt nehmen Vorträge, Workshops sowie Fortbildungen für Multiplikator:innen ein. Der Träger der Einrichtung ist der Bayerische Jugendring (BJR) K.d.ö.R., die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus wird dabei gefördert im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Weitere Informationen finden sich unter www.lks-bayern.de.
Die Veranstaltung ist für Sie kostenfrei.
Buchungen
Die Veranstaltung ist ausgebucht.