Vortragsprogramm 2019

Liebe Netzwerkpartnerinnen und Netzwerkpartner,

das angekündigte Vortragsprogramm zum Themenkomplex Radikalisierungsprävention steht nun zur Buchung bereit.

Die vielfältigen Einzelmodule können ab sofort telefonisch oder per Mail bei uns angefragt werden.

Die einzelnen thematischen Module, welche im Rahmen von LehrerInnenkonferenzen, Fachkonferenzen, Elternabenden oder Teamsitzungen eingesetzt werden können, werden bei Interesse bedarfsgerecht und zielgruppenorientiert angepasst.

Inhaltlich spielt der Bereich der religiös und politisch begründeten Radikalisierung weiterhin eine zentrale Rolle. Ausgehend von den Ergebnissen unserer Onlinebefragung zu den Netzwerkinhalten 2019 werden wir das Programm im Laufe des Projektjahres 2019 erweitern. Zentrale Themen werden unter anderem Antisemitismus, Diskriminierung, Demokratieförderung sowie Teilhabe in der pluralen Gesellschaft sein.

Gerne übernehmen wir vom Leitungsteam des Interkommunalen Präventionsnetzwerkes für Sie die Terminkoordination mit den ReferentInnen.
Die Vorträge sind für Sie kostenlos.

Kontakt:
Stadt Würzburg
Frau Enzmann
Karmelitenstraße 43
97070 Würzburg
Telefon (0931) 37 23 45
E-Mail: praeventionsnetzwerk-radikalisierung(at)stadt.wuerzburg.de

Folgende Module stehen bereits fest:

Modul 1:
„Ansprechpartner mit spezifischer Zielsetzung in der Deradikalisierungsarbeit/ Deradikalisierungsprozesse“

Volker Sebold
Kriminalhauptkommisar bei der KPI (Z) Unterfranken, Operativer Staatsschutz

und
Violence Prevention Network
Beratungsstelle Bayern

Der Vortrag gibt im ersten Teil einen Überblick zu den unterschiedlichen Arbeitsweisen der Akteure in der Deradikalisierungsarbeit: aus polizeilicher Sichtweise und aus dem Blickwinkel des Violence Prevention Network als zivilem Träger.

In diesem Zusammenhang wird auch auf die konkrete Zusammenarbeit der vorgestellten Akteure eingegangen. Im Anschluss daran erarbeiten die TeilnehmerInnen anhand konkreter Fallbeispiele und durch gezielte Fragen Lösungsansätze zu aktuellen Problemstellungen.

Modul 2:
„Interreligiöser Dialog/ Interreligiöse Sprachfähigkeit“

Eugen-Biser-Stiftung

Die zunehmende Vielfalt an religiösen und anderen Weltanschauungen und die damit einhergehenden unterschiedlichen Wertvorstellungen und kulturellen Prägungen der BürgerInnen ist eine Realität der diversen deutschen Gesamtgesellschaft.

Gerade wenn es darum geht, gemeinsame demokratische Handlungsfähigkeit von BürgerInnen zu stärken, stellt diese Vielfalt auch Kommunen, Städte und Institutionen vor große Herausforderungen.

Interreligiöse Sprachfähigkeit ist eine wichtige Kompetenz darin, um kontext- und vielfaltssensibel in das Gespräch mit Menschen unterschiedlicher Wertevorstellungen zu gehen.

In dem gemeinsamen Workshop werden daher teilnehmerorientiert Erfahrungswerte aus dem Dialog vermittelt.

Modul 3:
„Diagnostik und Beratung von Geflüchteten im Kindes- und Jugendalter“


Sozialpsychiatrische Flüchtlingsambulanz

Laut UNHCR sind weltweit jedes Jahr über 50 Millionen Menschen auf der Flucht. Fast die Hälfte der Geflüchteten sind Kinder und Jugendliche. Nicht selten zeigen sich nach einiger Zeit des Ankommens psychosoziale Krisen und Verhaltensauffälligkeiten, welche die weitere Integration im Alltag erschweren.

In der Flüchtlingsambulanz haben es sich die Verantwortlichen zur Aufgabe gemacht, jungen Geflüchteten bei ihrer psychosozialen Entwicklung zu helfen und sie bei der Integration im Exil zu unterstützen.

Die Flüchtlingsambulanz richtet sich an Geflüchtete, die bei der Anmeldung höchstens 21 Jahre alt sind und unter psychischen Problemen leiden.

Häufig führen schwer zu verkraftende Erlebnisse in der Heimat oder während der Flucht, sowie Verunsicherungen im Ankunftsland zu einer Beeinträchtigung der psychischen Gesundheit

In der Flüchtlingsambulanz erleben Kinder und Jugendliche oft erstmals uneingeschränkte Aufmerksamkeit für ihre schrecklichen Erlebnisse, ihre Schwierigkeiten im Exil und ihre Symptomatik.

Ein engagiertes Team aus Ärzten, Psychologen, Pädagogen und Sozialpädagogen, das sich auf die Diagnostik und Beratung bei psychischen Erkrankungen von geflüchteten Kindern und Jugendlichen spezialisiert hat, arbeitet hier Hand in Hand.

Modul 4:
„Geflüchtete Jugendliche – eine besondere Zielgruppe der Radikalisierungsprävention?“


ufuq.de – Fachstelle Bayern

In der medialen Berichterstattung erscheint das Thema „Flucht“ zunehmend als sicherheitspolitisches Thema. In diesem Kontext verändert sich ebenfalls die Wahrnehmung des (vermeintlichen) Zusammenhangs von Flucht und religiös begründeter Radikalisierung. Hieraus resultieren bei vielen pädagogischen Fachkräften, die mit geflüchteten Jugendlichen arbeiten, spezifische Fragen und Bedarfe:
– Sind geflüchtete Jugendliche eine besondere Zielgruppe der Präventionsarbeit?
– Wodurch sind ihre Lebensumstände geprägt und welche speziellen Bedürfnisse haben sie?
– Worin besteht die Besonderheit der Angebote, mit denen sich religiös-extremistische Akteure an Geflüchtete wenden?
– Welche Möglichkeiten gibt es, um alternative Angebote zu schaffen und der Attraktivität religiös-extremistischer Gruppen entgegenzuwirken?

Über die medial stark in den Fokus gerückte Frage hinaus, inwiefern geflüchtete Jugendliche ein vermeintlich höheres Risiko für Radikalisierungstendenzen darstellen, stehen im interaktiven Workshopformat besonders auch pädagogische Stärkung und Empowerment, Partizipation sowie Resilienzförderung im Fokus.

Modul 5:
Schulung „Radikal!reduziert“


Interkommunales Präventionsnetzwerk Radikalisierung Würzburg
Jürgen Schwab – Kommunale Jugendarbeit des Landkreises Würzburg


In Kooperation mit dem Kreisjugendring entstand die Schulung „Radikal!reduziert“ für Übungs- und GruppenleiterInnen in den Vereinen und Verbänden, welche sich mit grundlegenden Fragen der Radikalisierungsprävention beschäftigt. Neben der Sensibilisierung für das Thema werden Informationen zu verschiedenen Ideologien gegeben und vor allem mögliche Radikalisierungsverläufe junger Menschen aufgezeigt. Des Weiteren will die Schulung mit Hilfe von Verhaltensrichtlinien den AkteurInnen der einzelnen Berufsgruppen, Sicherheit im Umgang mit möglichen Fällen der Radikalisierung und – soweit möglich – ganz konkretes Handwerkszeug für die Prävention solcher Fälle mitgeben.

Die Schulung wird ab 2019 in einem erweiterten Spektrum angeboten und kann individuell auf die einzelnen Berufsgruppen angepasst werden. Ebenso können einzelne Schwerpunkte im Vorfeld abgesprochen werden. Die auf maximal 2 ½ Stunden angelegte Schulung wird für folgende Akteure in der Kinder- und Jugendarbeit, der Bildungs- und Flüchtlingsarbeit angeboten:

• MitarbeiterInnen der offenen, wie verbandlichen Jugendarbeit
• Verantwortliche, ÜbungsleiterInnen und BetreuerInnen von Sportvereinen
• Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten
• Interessierte Eltern im Rahmen von Elternabenden
• MitarbeiterInnen in Gemeinschaftseinrichtungen, Unterkünften und Wohnheimen
• Ehrenamtliche aus der Arbeit mit Geflüchteten
• MitarbeiterInnen aus Behörden und Institutionen

Wir freuen uns schon heute auf Ihre Anfragen.