„Deutschland ist eine Einwanderungs- oder Migrationsgesellschaft. Das ist nichts Besonderes, sondern im 21. Jahrhundert weltweit Normalität. Die damit verbundenen Prozesse, Entwicklungen und Veränderungen sind aber auch mit Fragen und Konflikten verbunden und führen zu Irritationen, Verunsicherungen und Ängsten. Daran knüpfen nationalistische, rassistische oder religiös begründete fundamentalistische Strömungen an und setzen der vielfältigen und pluralistischen Wirklichkeit ihre Ideologien der Ungleichheit entgegen. Der wachsende Zulauf zu solchen Strömungen ist gleichzeitig Ausdruck schwindender Integrationskräfte in der Gesell-schaft.
Wir betrachten das auch als Chance: für die beständig not-wendigen Prozesse der Vergewisserung, Stärkung und Weiterentwicklung von Werten und Normen des Zusammenlebens in der Demokratie.“
(Aus dem Leitbild Ufuq—anerkannter Träger der freien Jugendhilfe und der politischen Bildung und Prävention zu den Themen Islam, Islamfeindlichkeit und Islamismus)

Diesem Leitbild schließt sich das PräventionsNetzwerk Radikalisierung an und wird sich auf der Basis der Sensiblisierung zu Beginn mit der Prävention religiös begründeter Radikalisierung auseinandersetzen.

Die Arbeit mit radikalisierungsgefährdeten, zumeist jungen Menschen, gewinnt mehr und mehr an Bedeutung.
Dabei sind hauptsächlich die Handlungsfelder Schule, Jugendhilfe und Jugendarbeit, Bildung und Arbeit im kommunalen Kontext gefragt. Hindernisse beim Übergang von Schule und Beruf, Integrationsprobleme sowie Schwierigkeiten bei der Eingliederung in die Gesellschaft kumulieren vorrangig in den Lebens- und Begegnungsorten der Menschen und ihren Sozialräumen.

Vorrangiges Ziel des Netzwerkes ist es, Maßnahmen und Angebote im Spektrum zwischen Prävention und Radikalisierung auf der Grundlage der Sensibilisierung zu implementieren. Die Ursachen von radikalisiertem Verhalten zu erkennen, Signale frühzeitig wahrzunehmen und ihnen mit fundierten Fachkenntnissen zu begegnen, sind die weiteren Aufgaben der Netzwerkarbeit.

Um Radikalisierung von Jugendlichen zu verhindern und weiterhin ein hohes Maß an vertrauensvollem Zusammenleben in den Sozialräumen und Wohnquartieren zu erhalten, werden Stadt und Landkreis Würzburg ein lebensnahes Interkommunales Netzwerk „Prävention Radikalisierung“ aufbauen.

Dabei ist es den Initiatoren wichtig, dass sich die Netzwerkdienste an der Praxis orientieren. Landesweite Konzepte aus „Bayern Netzwerk für Prävention und Radikalisierung“ werden mit einbezogen. Sowohl bundesweite wie auch kommunale Erkenntnisse aus dem BMFSFJ-Projekt „Demokratie leben!“ werden unter Einbindung der Akteure in die Projektentwicklung eingebunden. Wichtig wird des Weiteren die Zusammenarbeit mit interdisziplinären Kooperationspartnern aus öffentlicher und freier Jugendhilfe, Kirchen und Religionsgemeinschaften.

Grundlagenbroschüre

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