Workshop 3: Antisemitismus und Corona-Proteste

 

 

 

 

 

 

Referent: Nikolai Schreiter (RIAS Bayern)

Verharmlosung der Schoah, „Zwangsimpfungen“ durch „Zionisten“ oder ‚die Juden‘ als ‚Strippenzieher‘ hinter der Coronapandemie – all das sind Erscheinungsformen von Antisemitismus. RIAS Bayern hat solche Beispiele seit dem Beginn der Pandemie auf Versammlungen dokumentiert, die sich vorgeblich gegen die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung wenden.

Der Workshop wird anhand von Beispielen von den Demonstrationen und aus den zugehörigen Onlinekanälen den antisemitischen Gehalt solcher Äußerungen thematisieren. In Abwechslung von Kurzvortrag, Kleingruppenarbeit und Plenumsdiskussion werden Redebeiträge, Transparente und Kleidungsstücke mit entsprechenden Botschaften besprochen und neuere und alte antisemitische Verschwörungsmythen dechiffriert. Die Anschlussfähigkeit beispielsweise des Kultes um QAnon, der ‚Adrenochrom‘-Verschwörung oder von Impfgegnerschaft für antisemitisches Gedankengut, die alle auf den Kundgebungen weit verbreitet sind, wird ein weiterer Gegenstand des Workshops sein.

RIAS Bayern www.rias-bayern.de

Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Bayern (RIAS Bayern) nimmt seit 2019 Meldungen über antisemitische Vorfälle auf, unterstützt Betroffene von Antisemitismus und betreibt eigene Recherchen und Monitoring. Auf dieser Grundlage verfasst RIAS Bayern regelmäßig bayernspezifische Berichte über Antisemitismus, betreibt Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit und trägt so zum Kampf gegen Antisemitismus bei.

Grundlage der Arbeit von RIAS Bayern ist die Arbeitsdefinition Antisemitismus der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) und der Anspruch, Antisemitismus in all seinen Formen möglichst genau darzustellen. RIAS Bayern nimmt Antisemitismus jedweder Couleur und Äußerungsform ernst, unabhängig davon, ob es sich beispielsweise um islamischen, rechten, linken, israelbezogenen Antisemitismus oder jenen alltäglichen der gesellschaftlichen Mitte handelt. Dabei ist die Frage der Strafbarkeit für die Aufnahme eines Vorfalls nicht entscheidend.

Abhängig von den Wünschen und Bedürfnissen der Betroffenen oder Meldenden vermittelt RIAS Bayern weitergehende psychosoziale, juristische, Antidiskriminierungs- und Opferberatung, ist beim Umgang mit den Behörden und der Polizei behilflich, betreibt Öffentlichkeitsarbeit und veröffentlicht einzelne anonymisierte Fälle. Zentrales Prinzip ist der Vertrauensschutz: Die Betroffenen und Zeugen entscheiden, wie mit ihrer Meldung und ihren Informationen umgegangen wird. RIAS Bayern steht auf der Seite der Menschen, die von Antisemitismus betroffen sind.

RIAS Bayern ist derzeit beim Bayerischen Jugendring (BJR) angesiedelt, wird vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales gefördert und ist Teil der Bundesarbeitsgemeinschaft des Bundesverbandes RIAS.

Die Workshops finden für bis zu 25 Personen als Präsenzveranstaltung im Kloster Himmelspforten statt.
Sie können bei einer Verschärfung des Hygieneschutzes als reines Onlineformat durchgeführt werden. Die Workshops finden für bis zu 25 Personen als Präsenzveranstaltung im Kloster Himmelspforten statt.
Sie können bei einer Verschärfung des Hygieneschutzes als reines Onlineformat durchgeführt werden.

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